Letzte Woche erfuhr ich vom Tod der für mich „schwäbischen Mutter der Erzähler/innen“. Sie war eine beeindruckende Frau, die ich sehr geschätzt und von der ich viel gelernt habe. Viele der Erzählungen im meinem Repertoire habe ich von ihr.
Hier der Nachruf des Verbands der Erzählerinnen und Erzähler e.V., dem ich mich nur anschließen kann:
Ein verschmitztes Lächeln, eine Prise Koketterie und bodenständige Weisheit – das war Sigrid Früh, Märchenerzählerin, Märchenforscherin, Lehrerin und für viele im Verband der Erzählerinnen und Erzähler auch Freundin.
Ihre Gabe war es, Märchen lebendig zu erzählen. Sie erzählte ganz selbstverständlich, ohne großes Aufheben, ohne Theatralik, aus dem Hier und Jetzt und blieb dabei immer leicht und humorvoll. Als Märchenforscherin wirkte sie unermüdlich und verband Märchen, Sagen und Brauchtum. Am 2. Dezember ist Sigrid Früh im Alter von 81 Jahren gestorben. Sie hinterlässt einen reichen Traditionsschatz, den wir Erzählerinnen und Erzähler bewahren und weitertragen werden.
Danke, liebe Sigrid Früh, gerne erinnern wir uns an bunte, märchenhafte Begegnungen mit Dir.
Nachtrag:
Nur eine Woche nach dem Tod dieser bedeutenden Märchenfrau hat die Unesco das Märchenerzählen in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen – sicher eine unbeabsichtigte Gleichzeitigkeit, und doch eine mittelbare Folge von Sigrid Frühs Arbeit.